Rückblick
München

Am 21. September 2023 fand die Münchner Zinsrunde im Hause von Rödl & Partner statt. Neben rechtlichen Themen wurde ein ausgewogener Mix aus Real Estate Strategien, liquiden Assets und Antworten auf die Energiewende präsentiert und diskutiert. Paul Wessling und Dr. Heinrich Wohlfart begrüßten rund 50 Gäste und führten durch den Tag. Ein besonderer Dank gilt Reportify Analytics für die Organisation des Veranstaltungsorts sowie unseren sechs Partnerfirmen, die nicht nur mit interessanten Fachvorträgen zum Gelingen der Münchner Zinsrunde beigetragen haben. Die institutionelle Kapitalanlage bleibt auch weiterhin herausfordernd und braucht Lösungen, Austausch und Diskussionsmöglichkeiten. Genau dieses Ziel verfolgte die Münchner Zinsrunde.

 

Den Auftakt machte Dr. Timo Bernau, Rechtsanwalt und Partner von GSK Stockmann aus München mit dem Thema „Neue Rahmenbedingungen für Kapitalanlagen im Bereich Alternative Assets“. Dr. Bernau gab einen Überblick zu ELTIF „European Long Term Investment Fund“, einer EU-einheitlichen Fondskategorie, die von der EU-Kommission bereits 2015 speziell für Infrastrukturinvestitionen entwickelt wurde, um Kapital von privaten und institutionellen Anlegern in langfristige alternative Anlagen zu lenken. Er stellte die regulatorischen Neuerungen heraus und ging auf noch nicht geklärte Probleme ein. Ein weiterer Schwerpunkt seines Vortrags waren die Neuerungen rund um Infrastrukturfonds. Abschliessend ging Dr. Bernau auf Anlagemöglichkeiten in Kryptowerte ein und baute eine Brücke für den Vortrag von 21Shares AG. Das Fondsstandortgesetz vom 01.06.2021 ermöglicht Investitionen in Kryptowerte durch Spezial-AIF mit festen Anlagebedingungen. Der Katalog zulässiger Vermögensgegenstände erlaubt explizit Investitionen in Kryptowerte i.S.d. § 1 Abs. 11 S. 4 KWG zu Anlagezwecken, wenn deren Verkehrswert ermittelt werden kann. Dabei gilt eine Anlagegrenze von 20% des Fondsvolumens analog zu Investitionen in Unternehmensbeteiligungen.

 

Frank Kreuz, Geschäftsführer der DF Deutsche Finance Capital Markets GmbH hatte das Thema „Zukunftsorientierte Immobilienstrategien in einem dynamischen Marktumfeld“. Ein verändertes Marktumfeld, eine expansive Zinspolitik und hohe Inflation sind dabei die Herausforderungen, deren Beantwortung eine neue strategische Herangehensweise an Immobilieninvestments erfordern. Die Antworten lauten „Immobilieninvestments eher kurzfristig gedacht“, „Wertsteigerungsstrategien“, „zukunftsorientierte Immobilienkonzepte" und „Alternative Investmentstrategien“. Kreuz zeigte dabei auf, welche positive Wirkung ein moderner Investitionsansatz auf ein Immobilienportfolio insgesamt haben kann und gab einen Überblick zu aktuellen Investment-Opportunitäten.

 

„State of Krypto - aktueller Marktausblick und effiziente Beimischung in ein diversifiziertes Portfolio“ war die Headline von Adrian Fritz von 21Shares AG aus Zug in Schweiz. Er gab einen aktuellen Marktupdate und zeigte auf, warum eine Beimischung von Krypto-Assets in einem diversifizierten Portfolio einen Mehrwert bieten kann, und ging darauf ein, worauf institutionelle Investoren bei der Implementierung achten sollen. Auch stellte Fritz den Klassifizierungsstandard GCCS vor, der von 21Shares AG und dem Krypto Daten Aggregator CoinGecko entwickelt und veröffentlicht wurde. Der „Global Crypto Classification Standard (GCCS) “ schafft eine einheitliche Methode zur Kategorisierung von Krypto-Assets, damit Anleger und Regulierungsbehörden die Nuancen innerhalb der Anlageklasse besser verstehen können. Im Gegensatz zu herkömmlichen Finanzanlagen unterscheiden sich Kryptowährungen erheblich von Anlage zu Anlage, weshalb eine Standardmethode zur Zusammenfassung und zum Verständnis der verschiedenen Eigenschaften erforderlich ist.

 

Den zweiten Teil des Nachmittags leitete Claudia Dünisch, Leiterin des institutionellen Geschäfts International bei der Raiffeisen Capital Management aus Wien nach der Kaffeepause mit Ihrem Vortrag „Flexible Nutzung von Anlagechancen in volatilen Anleihenmärkten“ ein und gab einen Überblick zur aktuellen Lage am Rentenmarkt. Euro-Investmentgrade-Unternehmensanleihen boten zuletzt eine Rendite von 4,1 Prozent per anno. Wie stark können die Renditen auf Sicht von fünf Jahren steigen, bevor ein Verlust eintritt? Laut RCM können die Renditen bis auf (aus heutiger Sicht sehr unwahrscheinliche) 13,1 Prozent steigen, bevor Investoren einen Verlust erleiden. Nach ihrem Überblick über die Rentenmärkte und den wichtigsten Performance-Treibern erörterte Dünisch in einem ersten Schritt, wie die RCM grundsätzlich Nachhaltigkeit (ESG) in Anleihen-Portfolios implementiert. Sie zeigte dies in einem zweiten Schritt im Speziellen beim Rentenfonds „Raiffeisen-Nachhaltigkeit-Rent“, der gleichzeitig auf einen sehr flexiblen Anlageansatz setzt und in den vergangenen Jahren eine deutliche Outperformance erzielte.

 

„Investieren in den Immobilien-Zweitmarkt: Chance oder Risiko im aktuellen Marktumfeld?“ war das Thema von Martin Krause, Geschäftsführer und Julian Eidt, Vertriebsmanager der BVT Beratungs-, Verwaltungs- und Treuhandgesellschaft für internationale Vermögensanlagen mbH aus Grünwald. Zahlreiche Faktoren zeichnen Deutschland als aussichtsreichen Immobilienstandort für in- und ausländische Investoren aus – wie beispielsweise die besondere Stärke einer der führenden Wirtschaftsnationen der Welt, ein gesunder Arbeitsmarkt und ein gutes Konsumklima. Die Vorteile des Immobilien-Zweitmarkt sind bspw. höhere Renditen und ein bestehender Verkaufsdruck der Anleger, die sich in niedrigeren Kaufpreisen oder Wirtschaftslichkeitsvorteilen in Form von laufenden Ausschüttungen, Tilgungsgewinnen und Wertaufholung der Ankaufsabschläge widerspiegeln. Der Spezial-AIF „BVT Zweitmarkt Immobilien V“ bietet (semi-) professionellen Anlegern Investitionsmöglichkeiten in ausgewogene, breit diversifizierte Portfolios aus geschlossenen Immobilienbeteiligungen, die am Zweitmarkt erworben werden.

 

Den Abschluss der Vorträge gestaltete die Niersberger Group aus Erlangen. Der Geschäftsführer René Fabian hatte das Thema „Biokraftwerke - grüne Technologie, die CO² einspart und Rendite liefert und zeigte auf, wie diese Anlagen die Versorgungssicherheit und die Klimabilanz der Stromerzeugung verbessern. Bis 2050 soll die kombinierte Produktion von Biogas und Biomethan mit 95 Milliarden Kubikmetern zwischen 30 und 40 Prozent des Gasbedarfs in Europa decken. Fabian zeigt auf, wie institutionelle Investoren vom langfristigen Nachhaltigkeitstrend profitieren und gleichzeitig zu einer besseren Welt beitragen können. Darüber hinaus ging er auf das Thema „Serielle Sanierung“ für eine kostengünstige, schnelle und effiziente Sanierung von Wohngebäuden ein und bot einen kostenlosen und unverbindlichen Check für die Teilnehmer an, um Bestandsobjekte fit für die energetische Zukunft zu machen. Bei Interesse an dieser Analyse stellt die ZINSRUNDE sehr gerne den Kontakt zur Niersberger Group her oder Sie nehmen direkt Kontakt auf mit Herr Fabian.

 

Den gefüllten Tag konnten die Gäste bei der anschließenden Abendveranstaltung bei der Fisch Bäda auf dem Oktoberfest entspannt ausklingen lassen. Der Termin für die Münchner Zinsrunde im nächsten Jahr steht bereits fest: Merken Sie sich den 26. September 2024 vor.